Das Critérium du Dauphiné gilt als Mini-Tour de France – und das aus gutem Grund. Viele Topfahrer nutzen es, um ihre Form zu testen und sich mit einigen Tour-Anstiegen vertraut zu machen. Andere Fahrer wollen sich für das Tour-Aufgebot empfehlen. Die Strecke führt unter anderem über den Col de la Madeleine und den Col de la Croix de Fer, zwei ikonische Alpenpässe, die auch bei der Tour de France auf dem Programm stehen. Nach dem Rennen bleiben noch 14 Tage Zeit bis zur Tour-Anreise – ausreichend, um gezielt an der Feinabstimmung der Form zu arbeiten. Für das Peloton und die Fans ist die Dauphiné deshalb weit mehr als ein Vorbereitungsevent – sie ist ein echter Gradmesser.
Frühe Etappen: wellig und wachsam
Der Auftakt besteht aus drei langen und welligen Tagen mit jeweils rund 200 Kilometern und zwischen 2000 bis 3000 Höhenmetern. Während Sprinter und Puncheure ihre Chancen auf Etappensiege suchen, müssen die Klassementfahrer wachsam bleiben, ohne zu früh zu viel Energie zu investieren. Die Balance zwischen Aufmerksamkeit und Energiehaushalt ist in diesen ersten Tagen entscheidend.
Mittwoch: Zeitfahren als erster Fingerzeig
Am Mittwoch folgt der erste echte Härtetest für die Favoriten. Ein Einzelzeitfahren entlang der Rhône über 17,4 Kilometer wird die Gesamtwertung zum ersten Mal sortieren. Der Kurs ist kurz, aber anspruchsvoll: Zu Beginn geht es flach und schnell dahin, dann folgt eine steile Rampe mit bis zu 15 Prozent Steigung, bevor das Tempo auf langen Geraden erneut hochgeschraubt wird. Die richtige Pacing-Strategie und ein gutes Gefühl für Rhythmuswechsel werden entscheidend sein.
Showdown in den Alpen
Nach zwei welligen Etappen rücken zum Wochenende die Alpen ins Blickfeld. Der Samstag bringt das große Highlight des Rennens: Bereits vom Start weg geht es bergauf zum Col de la Madeleine, danach folgt eine rasante Abfahrt, bevor der nächste Anstieg zum Col de la Croix de Fer wartet. Beide Pässe führen auf 2000 Meter Höhe. Das Finale der Etappe bildet der Schlussanstieg nach Valmeinier – 4800 Höhenmeter auf nur 132 Kilometern versprechen ein wahres Feuerwerk.
Finale auf dem Dach der Dauphiné
Am Sonntag folgt der letzte Akt – erneut kompakt mit rund 130 Kilometern, dafür aber fast durchgehend bergauf. Ziel ist der Col du Mont-Cenis an der französisch-italienischen Grenze, noch einmal geht es auf über 2000 Meter Höhe. Wer hier noch Reserven hat, kann entscheidende Sekunden gutmachen oder das "kleine" Gelbe Trikot endgültig sichern. Wer bei der Dauphiné glänzt, ist bereit für die Tour.
Red Bull - BORA - hansgrohe mit der Startnummer 1
Im Vorjahr gewann Primož Roglič den Tour-Test und hat dem Team damit ein Souvenir hinterlassen - die markante Startnummer 1! Maxim Van Gils, Etappensieger der Tour of Norway, trägt sie. Als einziger der sieben Team-Fahrer ist er bisher bei der Dauphiné gestartet - alle anderen feiern ihr Debüt. Finn Fisher-Black (Zeitfahren) und Alexander Hajek werden ihre Meistertrikots zeigen. Dazu sind Florian Lipowitz, Laurence Pithie, Mick van Dijke und Ben Zwiehoff am Start.