Mit großen Hoffnungen auf eine Gesamtplatzierung reiste Red Bull – BORA – hansgrohe zum Giro d’Italia, und der Start verlief vielversprechend. Primož Roglič präsentierte sich in starker Form und übernahm nach dem Einzelzeitfahren der 2. Etappe in Albanien erstmals das Maglia Rosa – er belegte dort mit nur wenigen Zehntelsekunden Rückstand Platz zwei. Auch auf der 7. Etappe, nach einer soliden Leistung beim ersten Bergfinish in Tagliacozzo, fuhr er erneut ins Rosa Trikot. Zudem beendete er das Auftaktzeitfahren lediglich eine Sekunde hinter dem Sieger Josh Tarling auf Rang zwei.
Doch der Giro entwickelte sich zunehmend schwierig. Primož stürzte mehrfach – unter anderem auf den Schotterstraßen und bei einer Zeitfahrbesichtigung. Die Summe dieser Stürze hinterließ Spuren, und seine Leistung wurde zunehmend beeinträchtigt. Auf der verregneten 16. Etappe kam es schließlich zum entscheidenden Rückschlag: ein weiterer Sturz zwang ihn zum Aufgeben.
Nun richtet sich sein Fokus auf die Regeneration und die Vorbereitung auf den weiteren Saisonverlauf – allen voran auf die Tour de France als nächstes großes Ziel.
Der Giro hat versucht, mich ein bisschen zu brechen – aber ich habe durchgehalten. Ich habe mir durch die Stürze zu viele Schläge eingefangen, am Ende blieb mir nichts anderes übrig, als aufzuhören.Trotzdem versuche ich, nach vorne zu schauen. Wir als Team haben hier schöne Momente erlebt, und es war etwas Besonderes, mit den Jungs zu fahren. Wie ich gesagt habe – das sind Erinnerungen, die ich nicht vergessen werde. Ich bin zuversichtlich, was die nächsten Herausforderungen betrifft.
Es ist schade für uns als Team – dieser Giro d’Italia war eines unserer großen Saisonziele. Aber in den letzten zwei Wochen war das Glück nicht auf unserer Seite. Jai ist nach einem Sturz früh ausgeschieden, und Primož hat drei Mal hintereinander Boden geküsst.Jetzt hat er einfach zu viele Schmerzen und zu viele Verletzungen, um weiterzufahren. Auch der Ruhetag hat ihm keine wirkliche Erholung gebracht. Er hat es heute versucht, aber gemerkt, dass der Körper ein klares Nein sendet – deshalb musste er aussteigen. Das ist bitter, aber so ist der Sport. Jetzt blicken wir nach vorne. Für Primož heißt das: voller Fokus auf die Vorbereitung für die Tour de France.